Acrylglas
Als Acrylglas bezeichnet man umgangssprachlich den Kunststoff Polymethylmethacrylat, der sich in vielen Farb- und Formvarianten als vielseitiges Material erweist.
Acrylglas ist im Alltagsgebrauch die gängige Bezeichnung für einen eigentlich als Polymethylmethacrylat (abgekürzt auch PMMA) bekannten, thermoplastischen Kunststoff. Wenn umgangssprachlich manchmal auch von Plexiglas die Rede ist, so handelt es sich dabei ebenfalls um Acrylglas. Allerdings ist Plexiglas ein Markenname, unter dem Acrylglas des Herstellers Evonik vertrieben wird. Der Werkstoff wurde in Deutschland erstmals in den 1930er Jahren zur Marktreife gebracht und bald für die Fertigung von Kontaktlinsen sowie die Herstellung von Abdeckungen für Plattenspieler verwendet. Heutzutage gibt es das Material in diversen Farben und Formen, wobei als Bau- und Bastelmaterial vor allem Profile und Platten aus transparentem und opalweißem Acrylglas beliebt sind. Im Unterschied zu echtem Glas ist eine solche Platte aus Kunststoff nicht nur sehr viel leichter, sondern auch deutlich bruchfester. Aufgrund der besonderen Eigenschaften kann das Material von Heim- und Handwerkern aber auch besonders kreativ und vielseitig verarbeitet werden: Durch Erhitzen wird es an den jeweiligen Stellen weich und kann so vor dem Erkalten flexibel in Form gebracht werden. Außerdem können vergleichsweise unkompliziert Löcher in Platten aus Acrylglas gebohrt oder Zuschnitte durchgeführt werden. Zuschnittservice von ProKilo®
Acrylglas als universelles Baumaterial
Aufgrund seiner bemerkenswerten Stabilität und Beständigkeit kommt Acrylglas heutzutage in den verschiedensten Bereichen als Material zur Anwendung. Wenn du damit Projekte im Bereich Haus und Garten umsetzen möchten, kannst du dich hierbei kreativ austoben. Mögliche Anwendungsbereiche für Platten aus dem Kunststoff PMMA sind:
Abdichtungen, Bodenbeläge und Windschutz auf Balkon und Terrasse
Überdachungen im Eingangsbereich oder bei einem Carport
zur Verglasung von Gewächshäusern
Wandverkleidungen im Badezimmer und in der Küche
für Tür- und Säulenverkleidungen
beim Bau selbst entworfener Möbel
Verblendungen an Möbeln
und viele weitere Anwendungsbereiche...
Es ist allerdings wichtig, beim Kauf von Acrylglas auf eine gute Qualität des Materials zu achten. Dies gilt insbesondere für Projekte, die im Außenbereich verwirklicht werden sollen. Hochwertiges Polymethylmethacrylat ist lichtbeständig und sollte auch nach mehreren Jahrzehnten andauernder UV-Einstrahlung nicht vergilben. Grundsätzlich solltest du auch beachten, dass dieser Werkstoff zwar sehr bruchfest, aber durchaus kratzempfindlich ist. Daher solltest du die für die Auslieferung in der Regel auf der Platte angebrachte Schutzfolie erst dann abziehen, wenn die Bearbeitung abgeschlossen oder es dafür unbedingt notwendig ist. Mit geeigneten Werkzeugen kannst du diesen Kunststoff zwar auch selbst be- und verarbeiten, du kannst viele Formen und Größen aber auch direkt als Zuschnitte bei ProKilo® bestellen. So können Schwierigkeiten bei der Bearbeitung des unter Hitzeeinwirkung nicht mehr formstabilen und theoretisch auch brennbaren Materials vorgebeugt werden.
Wie schneidet man Acrylglas?
Während dünnere Platten bis etwa 1 mm Stärke noch mit einem "Cuttermesser" geschnitten werden können, sollte für große Formate und dickere Platten eine Stich-, Kreis- oder Bandsäge verwendet werden. Dabei solltest du auf eine relativ langsame Arbeitsweise achten, um das Material nicht mehr als unbedingt notwendig durch Reibungsenergie zu erwärmen. Sonst kann es mitunter zu unerwünschten Verformungen kommen. Achte also auf einen nur moderaten Vorschub, setze aber auch nicht für Pausen ab während dem Schnitt. Grundsätzlich sollte die Schutzfolie für den Zuschnitt noch auf dem Acrylglas verbleiben, damit es nicht zu Beschädigungen bzw. Eintrübungen des Materials kommt. Bei Zuschnitten durch Profis profitierst du von den besonders sauberen Schnittkanten, die durch den Einsatz von Laser- oder Wasserstrahl-Schnitttechnik möglich werden.
Wie stabil ist Acrylglas?
Acrylglas ist um ein Vielfaches bruchfester als echtes Glas. Allerdings sollte bei der Verarbeitung stets auf eine gleichmäßige Druckbelastung der jeweiligen Platte geachtet werden, da es sonst zu einem Bruch im Material kommen kann. Der Werkstoff ist sehr witterungsbeständig, weist aber eine gewisse Anfälligkeit für das Zerkratzen der Oberflächen auf. Für manche Arten von Dach- und Sichtschutzkonstruktionen kann es sinnvoll sein, Acrylglas und Metallelemente zu kombinieren. So können die Bauelemente aus Metall das Acrylglas stabilisieren und Schneelasten im Winter tragen, während die Acryglasplatten für einen Wind- und Regenschutz sorgen.
Wie schwer ist Acrylglas?
Vereinfacht gesagt ist Acrylglas sehr viel leichter als echtes Glas. Bei größeren Dachkonstruktionen sollte das Gewicht der verarbeiteten Elemente aus Kunststoff vorab anhand der geplanten Fläche und Materialstärke mithilfe der unten aufgeführten Tabelle kalkuliert werden. In der Regel stellt dieses leichte Material Hand- und Heimwerker in puncto Gewicht aber vor keine großen Herausforderungen.
Materialstärke Gewicht pro m²
3mm
3,6kg/m2
4mm
4,8 kg/m2
5mm
6 kg/m2
6mm
7,2 kg/m2
Wie reinigt man Acrylglas?
Bei der Reinigung von Acrylglas solltest du in jedem Fall behutsam vorgehen, um die etwas kratzempfindlichen Oberflächen nicht zu beschädigen. Statt einem beliebigen Tuch sollte besser ein Polier- bzw. Staubtuch aus Baumwolle verwendet werden. Außerdem darf bei der Reinigung einer Platte aus Acrylglas keinesfalls das Lösungsmittel Aceton zum Einsatz kommen, da dieses den Werkstoff auflösen kann. Auch alkoholhaltige Reinigungsmittel können zur Spannungsrisskorrosion führen. Mit spezieller Polierpaste kann eine Acrylglasplatte gereinigt und bereits bestehende, kleine Kratzer versiegelt werden.